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  • Der Schweizer Pater Jens Petzold im Irak wird von «Kirche in Not (ACN)» unterstützt
  • Eine zerstörte Kirche in Karakosch, Irak
  • Irakische Christen kehren in die Ninive-Ebene zurück. Sie werden dabei von «Kirche in Not (ACN)» unterstützt.
  • Flüchtlinge im Irak. Viele irakische Christen konnten während der IS-Herrschaft auf «Kirche in Not (ACN)» zählen. Wir helfen ihnen auch beim Wiederaufbau.

Der Schweizer Mönch Jens Petzold aus dem Irak besucht den Kanton Zürich

Der Schweizer Pater Jens Petzold weilt auf Einladung von «Kirche in Not (ACN)» vom 13.-15 März 2020 in seiner Heimat. Pater Jens Petzold lebt in der nordirakischen Stadt Sulaimaniyya in einem Kloster, seit Sommer 2014 in Gesellschaft vom IS vertriebener irakischer Christen. In Predigten und Vorträgen berichtet Pater Jens über sein Leben als Geistlicher im kurdi-schen Nordirak und wie er den Flüchtlingen beisteht.

Video: Pater Jens Petzold in der Rundschau von SRF   Video: Pater Jens Petzold bei Tele M1

Termine

Pater Petzold wird in eine alte Berliner Sozialistenfamilie hineingeboren, die mit Religion nichts anfangen kann. Dem Glauben wird im Elternhaus mit Argwohn begegnet – Jens Petzold wird nicht getauft – und schon seine Urgrosseltern kehrten der Kirche den Rücken. Wenige Jahre nach der Geburt von Jens zieht es die Familie Petzold in die Schweiz. Nach Beendigung der obligatorischen Schulzeit absolviert er eine kaufmännische Ausbildung bei der Schweizer Post, bei der er danach einige Jahre arbeitet. Nach dem Tod seiner Eltern spürt er, dass ihn die Frage nach Gott beschäftigt. Er entschliesst sich, seine Arbeit aufzugeben und zu reisen. Eines Tages steht er in der syrischen Wüste vor dem Kloster Mar Musa. Dort macht er starke Christus-Erfahrungen, woraufhin er sich taufen lässt.

Die irakische Tragödie
Doch die Taufe allein reicht ihm nicht. Bei Jens Petzold reift der Wunsch, Mönch zu werden. Er tritt der Gemeinschaft von Mar Musa bei und studiert Theologie und Philosophie in Rom. Die Gemeinschaft beauftragt ihn 2012, im nordirakischen Sulaymaniyya ein Kloster zu eröffnen. Wie in Syrien will die Gemeinschaft von Mar Musa im Irak eine Begegnungsstätte für Menschen und Religionen schaffen.
Doch der Einmarsch des IS im Irak im Sommer 2014 ändert alles. Wenige Tage nach der Vertreibung von über 120‘000 irakischen Christen, klopfen 200 christliche Flüchtlinge an die Klostertür von Pater Jens. Er nimmt alle auf. Viele Flüchtlinge kommen in der Kirche selbst unter, weitere im ehemaligen Mönchshaus. Die Flüchtlinge sind verzweifelt und traumatisiert. „200 Leute haben sehr viele Bedürfnisse“, sagt Petzold. Der Ordensmann muss ab sofort auch Nahrungsmittel auftreiben und Beschäftigungsmöglichkeiten anbieten. Jeden Abend feiert er mit den Flüchtlingen Gottesdienst.

Hoffnung zum Guten
Nach der Zerschlagung der IS-Herrschaft im Irak wollen die Christen wieder in ihre Dörfer und Häuser in der Ninive-Ebene zurückkehren, von denen insgesamt 13 000 zerstört waren. Die Häuser sind geplündert, die Umgebung vermint und die Brunnen vergiftet. Nebst privater Häuser zerstörte der IS auch 40 Kirchen, 18 Klöster, Schulen, Krankenhäuser und Apotheken.
«Kirche in Not» steht Pater Petzold seit Beginn seines Wirkens im Irak zur Seite. Die in den vergangenen Jahren geleistete Nothilfe von «Kirche in Not (Irak)» im Irak beläuft sich auf über CHF 50 Mio. Unter dem Motto „Zurück zu den Wurzeln“ ist «Kirche in Not (ACN)» am umfangreichen Wiederaufbau der Häuser und Kirchengebäude in der Ninive-Ebene beteiligt. Bereits konnten mehr als die Hälfte aller zerstören Häuser von Christen wieder instand gesetzt werden und auch knapp die Hälfte aller geflüchteten christlichen Binnenflüchtlinge kehrte zurück. Auch das Kloster von Petzold leert sich immer mehr, es scheint, als kehrte Normalität ein.
Bis das letzte Haus wiederhergestellt ist für die Rückkehr der irakischen Christen in ihre Heimat sind aber weitere grosse Anstrengungen nötig und es dürfte noch einige Zeit vergehen. Pater Jens Petzold zeigt sich dankbar über die erfahrene Unterstützung: „Ich danke allen Spendern herzlich für die erfahrene Solidarität mit den irakischen Christen. Dank der Hilfe aus der Schweiz und Europa gibt es noch immer Christen im Irak.“