Skip to navigation (Press Enter) Skip to main content (Press Enter)
  • Erzbischof Moses M. Costa mit Ordensfrauen auf einem Boot, Bangladesch
  • Moses M. Costa, Erzbischof des Erzbistums Chittagong, Bangladesch
  • Erzbischof Moses M. Costa mit Gläubigen anlässlich seines Besuchs in der Schweiz
  • Lucia Wicki-Rensch, Informationsbeauftragte des Hilfswerks "Kirche in Not (ACN)" Schweiz/Liechtenstein mit Erzbischof Moses M. Costa, Bangladesch, in der Schweiz (2019)

Erzbischof Moses Costa aus Bangladesch schwer am Coronavirus erkrankt

Der 69-jährige Erzbischof des Erzbistums Chittagong, Bangladesch, der im September 2019 auf Einladung von «Kirche in Not (ACN)» in der Schweiz weilte, erkrankte am Coronavirus. Er begab sich am 13. Juni in Chittagong in Spitalpflege. Sein Gesundheitszustand verschlimmerte sich aber so sehr, dass die behandelnden Ärzte ihn in ein Spital in die Hauptstadt Dhaka verlegten.

Moses M. Costa gehört der Ordensgemeinschaft der Kongregation vom Heiligen Kreuz an. Am 5. Februar 1981 wurde er zum Priester geweiht. Zum Bischof der Diözese Dinajpur wurde er 1996 gewählt, ehe er ab 2011 zum Vorsteher des Erzbsistums Chittagong ernannt wurde.

Die Kirche in Bangladesch
Das Christentum ist in Bangladesch seit 500 Jahren präsent. Portugiesische Händler waren die ersten Christen, die im Jahr 1519 einen Fuss auf das südasiatische Land setzten. Dort errichteten sie die Stadt Chittagong, im Südosten von Bangladesch. Das Christentum breitete sich damals langsam aus, stiess aber auch auf Ablehnung, oftmals bezahlten die Christen dabei mit ihrem Leben.
Heute setzt sich die Bevölkerung Bangladeschs mehrheitlich aus Muslimen (ca. 90%) und Hindus (ca.9 %) zusammen. Die katholische Kirche ist mit 380 000 Mitgliedern eine verschwindend kleine Minderheit. Dennoch bildet sie durch ihr grosses Engagement im Bildungs-, Sozial- und Gesundheitsbereich eine wichtige Säule im 164-Millionen-Einwohner-Land. In ganz Bangladesch führt die katholische Kirche 500 Schulen und ermöglicht so 100 000 Schülern eine Schulbildung. Zur Situation der Christen in Bangladesch meinte Erzbischof Costa: „Obwohl die meisten Bewohner des Landes die Bedeutung der katholischen Schulen für die Gesellschaft dieses Landes anerkennen, erfahren wir Christen im Alltag dennoch oft Unterdrückung und Diskriminierung.“

Bangladesch und das Coronavirus
Nebst Überschwemmungen, Analphabetismus, Landkonflikten, wirtschaftlicher Not und einem ineffizienten Gesundheitswesen stellt nun auch das Coronavirus das Land vor grosse Herausforderungen. Zudem sieht sich das Land seit August 2017 mit der Flucht Angehöriger der Rohingya-Minderheit aus Myanmar nach Bangladesch konfrontiert. Bis heute bleibt die Situation der Rohingya prekär.
Erzbischof Moses Costa, seit Jahren eng mit «Kirche in Not (ACN)» verbunden, engagiert sich für die Ärmsten der Armen und legt grossen Wert auf Berufungen. Da die Kirche in Bangladesch sehr arm ist, sind die rund 340 einheimischen Priester und Ordensleute auf Mess-Stipendien und Existenzhilfe angewiesen. Über die Situation vor Ort konnte sich auch Lucia Wicki-Rensch anlässlich einer Projektreise selbst überzeugen: „Die Christen bilden im Land eine kleine, aber lebendige Minderheit. Bischof Moses Costa, damals noch zuständig für das Bistum Dinajpur, lernte ich als einen liebenswürdigen Menschen kennen, der es versteht, die Probleme anzupacken und zu lösen. Sein aktueller Zustand beunruhigt mich sehr. Ich rufe daher alle zum Gebet auf, damit er rasch wieder gesund wird.”
In Bangladesh sind nach offiziellen Angaben mehr als 115 000 Personen am Coronavirus erkrankt und 1502 Infizierte starben.

«Kirche in Not (ACN)» unterstützte Projekte der katholischen Kirche in Bangladesch im Jahr 2019 mit rund CHF 850 000.