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  • Pater Leopold Kropfreiter lebt seit 16 Jahren in Kasachstan. (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Ordensschwestern in Kasachstan verteilen Kleider an Bedürftige. (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Die Kirche in Kasachstan gibt den Menschen Hoffnung: Hier Jugendliche in einem Sommerlager mit Ordensschwestern. (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)
  • Priester in Kasachstan brauchen ein Wintertaugliches Fahrzeug, um im eisigen kasachischen Winter Strassen wie diese zu befahren. (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)

Pater Leopold Kropfreiter aus Kasachstan zu Gast

Kasachstan ist mit einer Fläche von 2,7 Millionen das neuntgrösste Land der Welt. Wegen seiner reichen Rohstoffvorräte wie Öl, Gas und Uran gehört Kasachstan zu den wirtschaftlichen Schwergewichten in Zentralasien. Die Mehrheit der Bevölkerung sind Muslime. Christen bilden eine Minderheit, Katholiken eine noch kleinere. In diesem Umfeld wirkt der österreichische Pater Leopold Kropfreiter, der vom 07. bis 12.11.2023 in diversen Gottesdiensten in der Schweiz über sein Wirken in Zentralasien berichten wird.

Termine in der Schweiz

Mehr als zwei Drittel der 19 Millionen Einwohner des zentralasiatischen Landes sind sunnitische Muslime. Von den rund 26% Christen sind die meisten russisch-orthodox, von denen viele seit der Sowjetunion dort leben. Die Religionsgemeinschaften in Kasachstan leben in gutem Einvernehmen miteinander. Die Katholiken machen rund 1% der Bewohner des Landes aus.

Internationale Gemeinde ist Treffpunkt der Kulturen
Nach dem des Zweiten Weltkriegs lebten fast 500 000 Menschen mit deutschen Wurzeln in Kasachstan, darunter auch viele Katholiken. Ein Grossteil war während des Krieges deportiert worden und musste Frondienste in Arbeitskolonnen leis­ten. Unter dem sowjetischen Staatschef Michail Gorbatschow war es ihnen ab Ende der 1980er-Jahre möglich, das Land zu verlassen. Viele deutschstämmige Siedler machten davon Gebrauch. Also Folge nahm der Anteil der Katholiken in Kasachstan stark ab.

Der lateinische und byzantinische Ritus
Die katholische Kirche ist in Kasachstan sowohl mit dem römischen als auch dem byzantinischen Ritus vertreten. Für den römischen Ritus gibt es eine Erzdiözese Astana, zwei weitere Diözesen in Almaty und Karaganda und die Apostolische Administratur Atyrau. 2019 wurde für die Gläubigen des byzantinischen Ritus die Apostolische Administratur Kasachstan und Zentralasien geschaffen.
Die katholischen Bischöfe des Landes gehören der im Herbst 2021 neu begründeten Zentralasiatischen Bischofskonferenz an. Dazu gehören auch die Bischöfe von Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan, Usbekistan, der Mongolei und Afghanistans an.

Unruhen 2022
Kasachstan gilt grundsätzlich als politisch stabiles Land, dennoch kam es Anfang 2022 zu Unruhen, als die Regierung die Preise für Energie stark erhöhte. Im Laufe der Proteste wurden auch die autoritären Strukturen angeprangert und die friedlich begonnen Demonstrationen wurden täglich gewalttätiger. Die Regierung liess Militär von befreundeten Länder nach Kasachstan kommen. Russland entsandte 2000 Soldaten, denen es rasch gelang, die gewalttätigen Ausschreitungen einzudämmen. Die Umstände des Aufstandes und dessen Niederschlagung wurden bis heute nur halbherzig aufgearbeitet.

Österreichischer Seelsorger in Kasachstan
Pater Leopold Kropfreiter gehört der Gemeinschaft der Diener Jesu und Mariens an, gebürtig stammt er aus Niederösterreich. Seit 2008 arbeitet er in Kasachstan, seit 2011 im Norden des Landes, rund 100 km von der russischen Grenze entfernt in einem abgelegenen Gebiet, wo er die Pfarreien Korneevka und Tonkoschorovka betreut. Seit 2013 amtet er zudem als Missiodirektor im Land. Seine ersten Eindrücke vor Ort waren herausfordernd. Die Unterschiede zu Wien stellten ihn vor eine harte Probe: «Ich kam in der Industriestadt Timirtau an, wo riesige Fabriken aus dem Kommunismus das Stadtbild prägten. Mich überraschten die vielen Kriminellen und die grosse Anzahl Alkohol- und Drogenabhängiger. Ob ich mehr als zwei Wochen dortbleiben kann, war für mich unvorstellbar. Mittlerweile sind es schon über 16 Jahre und ich fühle mich sehr wohl in Kasachstan.»

«Kirche in Not (ACN)» hilft vor Ort
Obwohl Kasachstan viele Bodenschätze hat und damit auf dem Weltmarkt hohe Einnahmen erzielt werden, kommt der Reichtum nur einem kleinen Teil der Bevölkerung zugute. Viele gut Ausgebildete verlassen das Land, um ihr Glück in der Ferne zu suchen. Katholiken gehören zu den wirtschaftlichen Benachteiligten und können daher die Kirche nur wenig unterstützen. Hilfswerke wie «Kirche in Not (ACN)» springen ein und helfen Ordensschwestern mit Existenzhilfe, Priestern mit Mess-Stipendien und stellen Fahrzeuge zur Verfügung, damit sie sich auch im Winter bei -40 Grad sicher bewegen können. Katholische Jugendlager werden auch von muslimischen und orthodoxen Jugendlichen geschätzt, selbst die Verkündigung des Evangeliums. Auch solche Lager unterstützt «Kirche in Not (ACN)», damit die Jugend im Glauben gestärkt wird.

Das Hilfswerk «Kirche in Not (ACN)» stellte für Projekte in Kasachstan 2022 rund CHF 700 000 zur Verfügung. Mit Ihrer Spende unterstützen Sie die Arbeit der katholischen Kirche in Kasachstan.